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Trotz
aller Vorsicht im Straßenverkehr sind Unfälle an der Tagesordnung, das
weiß jeder Verkehrsteilnehmer. Im günstigsten Fall bleibt es bei einem
kleinen Blechschaden. Was aber,
wenn sich ein Beteiligter nicht aus eigener Kraft oder Unterstützung der
Ersthelfer aus seiner Zwangslage befreien kann?
In der Vergangenheit hatten die Einsatzkräfte der Feuerwehren bei
deformierten Fahrzeugen
klare Vorgehensweisen angewandt. PKWs konnten nahezu nach „Schema F“
zerlegt werden,
um verletzte oder eingeklemmte Personen schonend zu befreien. Durch den
technischen
Fortschritt im Bereich der passiven und aktiven Sicherheitseinrichtungen,
z.B. die Einführung
des Airbags Anfang der 1990er Jahre, hat sich die Insassensicherheit
deutlich verbessert,
aber auch das Vorgehen der Rettungskräfte entscheidend gewandelt. Bei
heutigen Fahrzeugen
ist die Gefahr einer Verletzung, und möglicherweise bleibende Schädigung,
in Folge einer
Karambolage nicht mit Stillstand der Fahrzeuge vorüber. Es schlummern,
versteckt in Airbags, Gurtstraffern und weiteren Bauteilen, oftmals
unterschätzte Gefahren. Verstärkungen der
Karosserie verzögern die Rettung oder zerstören das Rettungsgerät.
Pyrotechnische Einheiten
verletzen Verunfallte und Rettungskräfte…
Um
Transparenz in die Vielzahl der Variationen der Fahrzeughersteller zu
bringen, wurden auf
der IAA 2009 herstellerübergreifend einheitliche Rettungsdatenblätter
vorgestellt und schließlich
in Deutschland und weiteren Staaten eingeführt. Für die Feuerwehr eine
einheitliche Basis zur
Informationsgewinnung. Die Positionen von Batterie(n !), Gurtstraffer,
Kraftstofftank, Karosserieverstärkungen sind darauf dargestellt. Um
Sprachproblemen vorzubeugen, sind viele
Detals mittels Symbolen und Skizzen angegeben. So sind zeitsparend
optimale Angriffspunkte
für Rettungsgeräte wie Spreizer und Rettungsschere zu identifizieren,
und können effektive Rettungsmaßnahmen eingeleitet werden. Die
Rettungskarte verkürzt bei Unfällen die Bergungszeit,
schenkt wertvolle Minuten - das
Risiko von lebenslangen Unfallfolgen oder Schlimmeres wird
gemindert. Daher die Forderung der Feuerwehr:
Jede
Sekunde zählt - die Rettungskarte gehört in jedes Fahrzeug!
Seit
Einführung der Rettungsdatenblätter gilt die Empfehlung:
Datenblatt in Farbe ausdrucken und einheitlich hinter der
Fahrersonnenblende platzieren.
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